Straße in den Schweizer Alpen mit dem Schriftzug

Durchstarten in der Schweiz: Was 2025 für Online-Shops wichtig wird

Konsumentenstimmung schlecht? Rohstoffe teuer? Konkurrenz groß? Ist die Lage des E-Commerce-Sektors wirklich so prekär oder besteht Grund zur Hoffnung? Welche Herausforderungen im kommenden Jahr zu erwarten sind und wie man am besten damit umgeht, wird hier zusammengefasst. Der Überblick richtet sich an alle, die Chancen im Schweizer Markt erkannt haben und den Schritt über die Grenze wagen möchten oder bereits gewagt haben.

Herausforderungen

Wie die Nachbarländer der EU, hat auch der Schweizer Markt mit Herausforderungen in seiner Lieferkette zu kämpfen: Zu den Preiserhöhungen der Paketpost kommen die wachsenden Ansprüche der Endkonsument*innen an den Zustellkomfort. In einer repräsentativen Umfrage (PDF, 12.2 MB) der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) und der FHNW (Fachhochschule der Nordwestschweiz) wurden im Jahr 2024 insgesamt 624 Onlineshops befragt. Knapp 83 % der Schweizer Shops verrieten dabei, welche Strategien sie verfolgen, um sich weiterhin in der Schweiz zu behaupten.

Steigende Versandkosten

Die steigenden Logistikkosten, wie die jüngste Preiserhöhung der Schweizerischen Post seit Anfang August 2024, stellt sowohl den Schweizer Binnenversand als auch den damit verknüpften Cross-Border-Versand vor zunehmenden Herausforderungen - denn noch immer ist die Schweizerische Post mit einem Marktanteil von 82% ein stark vertretener und bei den Schweizerischen Endkund*innen beliebter Carrier. Wer seine Marge trotz Preiserhöhung schützen möchte, kann auf folgende von Schweizer Händler*innen bereits umgesetzte Strategien zurückgreifen:

Ein Viertel der Händler*innen hat Verpackungs- und Versandprozesse optimiert, um unnötige Kosten zu reduzieren. Andere haben als Reaktion auf die gestiegenen Versandkosten den Mindestbestellwert für Gratislieferungen erhöht. Auch der Wechsel auf eine günstigere Zustellart ist eine Option, die Transportkosten zu senken. Ebenso wie ein Vergleich der Logistikanbieter oder das Hinzuziehen zusätzlicher Dienstleister eine Kostenersparnis darstellen kann. Eine andere Methode zur Kompensation der steigenden Logistikausgaben ist die Erhöhung der Produkt-, Versand- oder Retourkosten. Ferner können strategische Anpassungen in Betracht gezogen werden, wie beispielsweise die Identifikation „unprofitabler“ Kundensegmente und damit die Reduktion von „Problemkunden“, die häufige Rücksendungen verursachen.

Wichtig letztendlich ist: Eine Balance zu finden, die sowohl für die Händler*innen als auch für die Kund*innen akzeptabel ist. Die einzelnen Optionen sollten gut durchdacht und in Abhängigkeit vom jeweiligen Angebot gewählt werden.

Kundenerwartungen an die Zustellprozesse, und Zahlmethoden

Die Erwartungen der Konsument*innen an die Zustellprozesse sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Schweizer Käufer*innen wünschen sich flexible Optionen bezüglich des Lieferzeitpunktes, die Zustellung an Lieferstationen, eine transparente Sendungsverfolgung oder Express-Versand via Same-Day-Delivery. Beliebt sind außerdem spezifische Zahlungsoptionen, darunter fallen insbesondere Instant-Pay-Methoden oder die Zahlung via Kreditkarte und TWINT.

Bildschirm auf Schreibtisch mit der Aufschrift „do more“

Divers

Die zunehmende Konkurrenz durch asiatische Big Player wie Alibaba oder Temu hat die Dynamik im Europäischen E-Commerce erheblich verändert, und stellt sowohl lokale als auch internationale bzw. europäische Händler vor Herausforderungen. Diese Big Player überzeugen hauptsächlich mit günstigen Preisen und einer großen Produktvielfalt.

Hinzu kommt die veränderte Konsumentenstimmung, welche durch die gestiegenen Preise, eine weitere Hürde für den E-Commerce darstellt.

Chancen

Auch im Jahr 2024 verzeichnen die meisten Onlineshops ein kontinuierliches Wachstum. Wer an diesem Erfolg teilhaben möchte, sollte die folgenden Erfolgsfaktoren im Schweizer Markt berücksichtigen.

Angebot

Differenzierungsmerkmale & USP: In einem wettbewerbsintensiven Markt ist es entscheidend, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ein definierter und klar kommunizierter USP bietet einen eindeutigen Mehrwert.

Sortiment - Fashion; Health & Beauty: Diese Produktkategorien erfreuen sich stets einer hohen Nachfrage in der Schweiz. Besonders stark ist das Wachstum im Bereich Fashion, wo jeder zehnte Fashion-Händler einen Umsatzanstieg von mehr als 30 % verzeichnet.

Marken-Produkte: Hochwertige und exklusive Produkte sind für viele Schweizer Konsument*innen attraktiv. Eine starke Markenidentität kann das Vertrauen der Konsument*innen stärken.

Nachhaltige Produkte: Verbraucher*innen sind bereit, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen. Nachhaltigkeit erhöht somit nicht nur die Markenstärke, sondern auch die Loyalität der Kunden.

Neues Kleindungsteil mit dem Label „Sustainable”

Service

Kundenservice: Ein exzellenter Kundenservice kann entscheidend sein, um sich im Markt zu behaupten. Dazu gehören klassische Optionen wie Telefon und E-Mail-Support, aber weitere Kommunikationswege wie beispielsweise Live-Chat oder Soziale Messaging-Apps.

Schnelle Lieferung: Die Liefergeschwindigkeit ist für viele Konsument*innen ein äußerst wichtiger Parameter. In der Schweiz bieten aber beispielsweise nur 17 % der Händler*innen Samstagszustellung und Same Day Delivery ist bei lediglich 5 % verfügbar. Wer sich von der Konkurrenz abheben möchte, kann hier punkten.

Retourenfreundlichkeit: Retourenpflicht gibt es in der Schweiz keine, allerdings geben Händler wie Zalando.ch andere Maßstäbe vor, was die Kundenerwartungen schürt. Obwohl die Rückverzollung im Cross-Border-Handel einen zusätzlichen Aufwand darstellt, ist es dennoch lohnenswert, diesen Service zu integrieren, um die Conversion nicht zu gefährden.

Vertriebskanäle

Marktplätze als zusätzlichen Vertriebskanal: Die Nutzung von großen digitalen Marktplätzen ermöglicht Schweizer Händler*innen den Zugang zu einer breiteren Zielgruppe. Bereits 62 % der befragten Onlinehändler*innen nutzen Marktplätze als zusätzlichen Vertriebskanal, diese zählen zu den wahren Gewinnern im E-Commerce.

Social Commerce und Native Apps: Social Media hat sich zu einem wichtigen Verkaufsinstrument entwickelt. Tatsächlich rangiert Social Commerce auf Platz drei der meistgenutzten Vertriebskanäle, direkt hinter Marktplätzen und dem eigenen Onlineshop.

Trend Dropshipping: Diese Logistikstrategie erlaubt es Händlern, Produkte direkt vom Hersteller an die Endkunden zu versenden und kann problemlos auch für Teilsortimente eingesetzt werden. Obwohl bislang nur eine relativ geringe Anzahl von Händlern diese Methode nutzt, zeigt sich eine hohe Zufriedenheit bei denjenigen, die Dropshipping in ihr Geschäftsmodell integriert haben.

Künstliche Intelligenz und Automatisierung

Die Implementierung von KI kann dazu beitragen, effizienter zu arbeiten und Marketingstrategien zu optimieren. Sei es für Produktbeschreibungen, Übersetzungen oder Datenauswertungen – Unternehmen, die sich langfristig behaupten möchten, sollten sich mit diesem Thema befassen. Nur so können sie mit den Prozessoptimierungen mithalten, die ihre Wettbewerber durch den Einsatz künstlicher Intelligenz erzielen.

AI Ordner mit Apps aus dem Smartphone

Fazit

Die gute Nachricht zum Schluss: Trotz der bestehenden Herausforderungen, kann die Mehrheit der Onlineshops in der Schweiz ihr Wachstum auch im Jahr 2024 fortsetzen und bleibt von einer Krise unberührt. Also kein Grund sich von den Herausforderungen 2025 abschrecken zu lassen, ergreif die Chance: Go for Switzerland!

Über Partner.MeinEinkauf.ch

Partner.MeinEinkauf.ch ermöglicht Unternehmen mit Mwst.-Registrierung in Deutschland den Versand in die Schweiz: Die im Online-Shop bestellte Ware wird als Inlandspaket nach Konstanz versandt und dort verarbeitet. Die verzollte Direktlieferung der Pakete in die Schweiz erfolgt nur einen Werktag nach deren Eintreffen in Konstanz.